Pro und Kontra Teil 2 - Digimon Adventure Zero Two

Titania | Sonntag, 27. März 2016 | |


Digimon Adventure Zero Two


Episoden: 50
Erstausstrahlung: Japan - 02.04.2000 - 25. März 2001



Pro



Digimon Adventure Zero Two wurde im Herbst 1999 als direkte Fortsetzung zur ersten Staffel beschlossen. Durch die drei neuen Charaktere Daisuke, Miyako und Iori, hat man versucht, frischen Wind und Abwechslung in das Ganze zu bringen, sodass die Geschichte am Ende von Adventure nicht einfach stupide weiterläuft, sondern auch etwas Neues mit sich bringt. Daisuke und Miyako lockern die Situationen oft auf und Iori ist der ruhige Kopf in dem neuen Dreiergespann.

Zu den größten Innovationen von Zero Two gehören wohl Charaktere wie Ken, bzw. der Digimon Kaiser und auch Oikawa.
Nachdem Digimon Adventure uns ein Bild der Harmonie zwischen Menschen und Digimon vermittelt hat, reißt der Digimon Kaiser jenes Bild gnadenlos ein: Er tut das, was wohl viele Menschen tun würden, wenn sie ein Digimon in ihre Gewalt bekämen, er benutzt sie für seine Machenschaften. Insofern haben wir hier eine sehr reale Darstellung eines Charakters, die gleichzeitig auch kreativ und neu für die Serie ist. Auch Kens Wandlung im späteren Verlauf, war eine schreiberische Glanzleistung. So viel Charaktertiefe und Entwicklung hat im Adventure Universum wohl kein anderer Charakter genießen dürfen.
Oikawa brachte ebenfalls eine große Wendung: Dachte man früher noch, dass Digiritter nur Kinder sein konnten, die von einer höheren Macht auserwählt wurden, ist Oikawa ein Erwachsener, der Digimon selbst entdeckt hat und von der Digiwelt viele Jahre schon wusste.


Eine weitere Bereicherung für die Serie ist Black Wargreymon, das wir auf der Reise nach dem Sinn seiner Existenz begleiten. Das Digimon wurde aus hundert schwarzen Türmen erschaffen und sollte eigentlich nicht in der Lage sein, einen eigenen Willen oder gar Gefühle an den Tag zu legen. Und doch scheint es eine Seele zu besitzen und steht immer wieder im inneren Konflikt mit sich selbst. Das Digimon ist weder Schwarz noch Weiß, sondern befindet sich in der absoluten Grauzone. Ob es nun die heiligen Steine zerstört, weil ein innerer Drang es dazu verleitet, oder ob es sich schützend über eine Blume - als Symbol des Lebens - stellt, um sie dann später selbst vllig verwirrt zu zertrampeln. Darüber hinaus waren wohl keine Folgen so spannend wie die, in der Black Wargreymon wütet oder gar das Gespräch mit Agumon aufsucht. Am Ende opfert es sich, um das Tor der Grenzen zu schließen, weil es glaubt, dass darin der Sinn seiner Existenz liegt. Ein sehr tragischer Charakter, der der Serie einen neuen Touch verliehen hat.

Insgesamt kann man wohl sagen, dass Zero Two charaktertechnisch vieles deutlich besser gemacht hat, als sein Vorgänger. Wir haben viele tragische Charaktere geliefert bekommen, die der Serie , mit ihren eigenen, persönlichen Geschichten, wirklich gut getan haben. Neben Ken, Oikawa und Black Wargreymon, sollte man an dieser Stelle auch Osamu und Wormmon erwähnen.



Kontra

Digimon Adventure Zero Two ging in die erste Planung, als Digimon Adventure im Herbst 1999 noch im vollen Gange war. Da Digimon Adventure selbst auch nur stückweise geplant wurde und die Ideen immer wieder verworfen wurden, stand das Produktionsteam zu Beginn buchstäblich wie der Ochs' vorm Berg. Das Produktionsteam hatte noch absolut keine Ahnung, wie die Vorgängerserie enden wird und sollte sich nun der Aufgabe stellen, dazu eine Fortsetzung zu schreiben. Dass das nur bedingt gut gehen konnte, kann man sich wohl denken und wenn man sich die Serie heute nochmal ansieht, wird man merken, dass Digimon Adventure Zero Two von Logikfehlern und Polotholes übersäht ist. Einige großartige Ideen wurden daher nur angerissen oder gar gänzlich aus dem Skript entfernt - berdauerlicher Weise.

Da haben wir bspw. das Meer der Dunkelheit von Dagomon, das in Folge 13 der Serie plötzlich einen finsteren Touch verliehen hat. Noch heute zählen Fans diese Folge zur besten Folge von Zero Two und sind sich einig, dass man das ganze nicht einfach so hätte unter den Tisch fallen lassen dürfen. Doch wieso strich man die Thematik letzten Endes aus der Staffel? Hauptschreiber der Folge war damals Herr Chiaki J. Konaka gewesen. Dieser orientierte sich dabei an dem Buch "His Dark Materials" und hielt sie bewusst düsterer. Das Produktionsteam war sich aber schnell einig, dass diese dunkle Thematik nicht zielgruppengerecht wäre und so beschlossen sie, es bei Folge 13 zu belassen und das Meer der Dunkelheit nicht weiter zu erwähnen. Das schmeckte Konaka natürlich absolut nicht. Das Ende vom Lied: die Offiziellen boten ihm an, als Entschädigung eine ganz eigene Staffel zu schreiben, in der er sich gänzlich entfalten konnte. Das Ergebnis war Staffel 3: Digimon Tamers. 

Ein weiterer negativer Punkt zu Digimon Adventuer Zero Two ist der Epilog, in dem 25 Jahre später, jeder Mensch einen Digimon Partner besitzt und Menschen und Digimon friedlich Seite an Seite miteinander leben. Was ich daran auszusetzen haben? Naja, glaubt wirklich irgendwer daran, dass Menschen und Digimon friedlich mit offenen Grenzen der Welten zusammenleben können? Ich glaube nicht, dass ich das Wesen des Menschen erklären muss. Es reicht eigentlich, wenn ihr das Radio zu Nachrichtenzeiten anschaltet, alternativ auch den Fernseher.

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